Begleitende kosmetische Behandlung bei Schuppenflechte
Psoriasis gehört in die Hände eines erfahrenen Dermatologen.
Psoriasis, auch im Volksmund unter Schuppenflechte bekannt, ist eine chronisch verlaufende Erkrankung und meist gut zu behandeln.
Die Entstehung basiert auf einer fehlgeleiteten Reaktion des Immunsystems. Dabei werden u.a. zu viele entzündungsfördernde Botenstoffe produziert und somit die Zellen dazu angeregt, sich verstärkt zu vermehren.
Das bedeutet: der Körper bildet stetig, und anders als bei einem gesunden Körper, im Übermaß neue Hautzellen.
Der Name „Psoriasis“ stammt von dem griechischem Begriff psora (Juckreiz) ab und verdeutlicht damit eine wichtige Begleiterscheinung der Erkrankung.
Die deutsche Bezeichnung „Schuppenflechte“ weist hingegen auf die typischen Symptome hin: Schuppen und entzündlich gerötete Haut. Die Psoriasis ist keine moderne Zivilisationskrankheit – es gibt bereits Hinweise auf die Erkrankung im Altertum, und ist deshalb keine neue Erscheinung.
Psoriasis ist eine Belastung für die Betroffenen
Auch wenn Schuppenflechte nicht ansteckend und nicht 100% heilbar ist, kann Psoriasis gut behandelt werden. Leider werden die Betroffenen in der Öffentlichkeit oft merkwürdig angesehen und stigmatisiert. Teils wird unterstellt, die betroffene Person sei nicht reinlich und müsse nur die richtigen Produkte nutzen und zum Arzt gehen. Tja, wenn das so simpel wäre.
Leider erlebe ich es immer wieder, dass Betroffene sich zurückziehen, sich kaum im Sommer leichter bekleidet zeigen und es gar zu einer gewissen Selbstisolation kommt. Dabei gibt es gute Selbsthilfegruppen. Ich möchte hier zum Beispiel auf den Deutschen Psoriasis Bund e.V. DPB verweisen. (https://www.psoriasis-bund.de/forschung/)
Begleitende kosmetische Behandlung
In erster Linie geht es darum, die Symptome zu lindern.
Betroffene müssen wissen, dass es sowohl Fälle eines wirksamen Placebo-Effekts, als auch spontane Remissionen bei Schuppenflechte gibt.
Aufgrund dieser Tatsachen ist es oftmals schwer die richtige Behandlung zu finden.
Wenn sich die sichtbaren Zeichen verbessern, muss dies also leider nicht an dem verwendeten Produkt oder vom Arzt verschriebenen Medikament liegen. Es ist also eine Zeit des Herantastens und ständigen Anpassens ganz normal und sollte nicht frustrieren.
Simplicity is KEY - Viel hilft nicht immer viel
Auf überflüssige Kosmetika ist zu verzichten. Hinsichtlich der Hautreinigung sollten soweit wie möglich stark entfettende Seifen und insbesondere Flüssigseifen mit oberflächenaktiven Rückfettern gemieden werden! Dagegen werden reizfreie Ölbäder empfohlen.
Folgende Wirkstoffe können helfen:
- Kortikoide (nur vom Arzt / Dermatologe)
- Harnstoffe (Urea Pura), die auch in kosmetischen Produkten angeboten werden
- Salicylsäure (z.B. in kosmetischen nicht oklusiven Cremes)
- Vitamin-D-Devirate und Vitamin B12 (immer nach Absprache mit Ärzten !)
- Reinigungsgels mit Salicylsäure z.B. empfehle ich CLEAR+ von Biodroga MD
- Feuchtigkeitscremes mit Hyaluron und hautverwandten Lipiden
Vom Hautarzt können oben benannte Kortikoide, Dithranol und Steinkohlenteer in Apothekenprodukten verschrieben werden.
Psyche und Schlaf - ein nicht zu unterschätzender Faktor
Psychomentale Ansätze sind äußert wichtig und in Betracht zu ziehen. Diese haben zum Ziel Patienten zu entspannen, Stress zu lindern und den Umgang mit der Krankheit positiv zu verändern. Da Akzeptanz ein wichtiger Faktor beim Umgang mit Schuppenflechte ist, haben vor allem Selbsthilfegruppen positive Resultate hervorgebracht.
Die Rolle eines Kosmetikers in der begleitenden Hautbehandlung
Die hautärztliche Therapie kann sinnvoll durch Behandlungen bei mir als Kosmetiker ergänzt werden.
Viele Hautärzte richten in ihrer Praxis eine Kosmetikkabine ein, in der Patientinnen und Patienten mit Schuppenflechte und anderen Hautproblemen schnelle Behandlungen angeboten bekommen. Ich biete hingegen eine stressfreie und ruhige Variante. Ich bin davon überzeugt, dass bei Psoriasis eine professionelle und gute Betreuung als auch ein gewisses Maß an Erholung und Wohlbefinden zuträglich sind.
Es muss daher immer eine genaue Hautbegutachtung vor jeder Behandlung erfolgen und ein Gespräch ohne Zeitdruck möglich sein. Eine spezielle Hautanalyse gestützt mit Messonden zur Ermittlung des pH-Wert auf der Haut, der Hautfeuchtigkeit und der Hautfettproduktion, erlaubt eine noch bessere Einschäthung der Hautsituation und passende kosmetische Behandlung.
Viele andere Kosmetikstudios und Dermatologen nehmen sich dafür weniger Zeit und haben teils sogar keine Mess- und Analysestation.
Wir als Hautpflegeexperten gehen immer unbefangen und ohne Berührungsängste mit entzündlichen Hautsituationen und den Sorgen der Betroffenen um. Meine Besucher können offen Ihre Fragen an mich richten und erhalten meine volle Aufmerksamkeit.
Stress und Anspannung können häufig Auslöser für eine Verschlimmerung des Hautbildes sein. Mein Rat ist Stress ebenso wie mechanische Reizungen der Haut zu vermeiden. Durch Reiben oder Druck wird meist ebenso ein Psoriasis-Schub ausgelöst (Köbner-Phänomen).
Das aktuelle Hautbedürfnis erkennen und zielgerichtet behandeln
Das aktuelle Hautbedürfnis ist bei jedem Termin äußerst wichtig.
Ist die Haut eher fettig, wird sie mit Cremes und Lotionen behandelt, die viel Feuchtigkeit und wenig Fett enthalten.
Trockene Haut hingegen benötigt fetthaltige Cremes.
Pflegeprodukte für Schuppenflechte enthalten zum Beispiel beruhigende Substanzen wie Hamamelis und entzündungshemmende Stoffe wie Weihrauchharz.
Sind die Nägel betroffen, kann eine Maniküre oder Pediküre mit Nagelmodellage mehr Sicherheit im Umgang mit anderen Menschen vermitteln.
Camouflage überdeckt die betroffenen Hautstellen an großen Körperflächen und trägt so ebenfalls zu mehr Selbstsicherheit bei.
Es wächst die Erkenntnis, dass sich einige der in Kosmetika üblicherweise verwendeten Hilfsstoffe nicht für die Pflege der für Psoriasis anfälligen Haut eignen:
Konservierungsmittel, die im Anhang der Kosmetikverordnung (KVO) gelistet sind, können aufgrund der gestörten Hautbarriere zu unerwünschten Sensibilisierungen führen. Duftstoffe bestehen in der Regel aus einer Vielzahl nicht deklarierter Einzelkomponenten und haben ebenfalls ein allergenes Potential. Mineralöle bremsen bei höherer Dosierung aufgrund ihrer abdeckenden, okklusiven Eigenschaften die eigene Regeneration der Haut. Emulgatoren, insbesondere die weit verbreiteten Ethoxilate, können Störungen innerhalb der Barriereschichten der Haut verursachen.
Psoriasis-Schübe können durch den Kontakt mit nicht-physiologischen Stoffen ausgelöst werden. Auch deshalb sollte die verwendete Kosmetik möglichst wenige Inhaltsstoffe und noch weniger Hilfsstoffe enthalten. Beachten Sie die Liste der Inhaltsstoffe (INCI). Andererseits können aber auch körpereigene Stoffe die Haut reizen, wie z. B. eingetrockneter Schweiß.
Tipp:
Deshalb sollte die Kleidung luftig und atmungsaktiv sein.
Außerdem sollten alle Juckreiz erhöhenden Materialien, wie zum Beispiel Wolle oder Imprägnierungen, gemieden werden. Hier empfiehlt sich auch unterwegs Tücher mit pflegenden Substanzen zu nutzen um übermäßigen Schweiß abzutupfen.
FAZIT:
Bitte zögern Sie nicht, sich vertrauensvoll an mich zu wenden. Bitte bringen Sie etwaigen Befunde von Ihren Ärzten und alle Produktinformationen bzw. Produkte mit, mit denen Sie Ihre Haut behandeln oder im letzten halben Jahr behandelt haben.
Ich stehe Ihnen kompetent begleitend mit einer präventiven kosmetischen Behandlung zur Seite.